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Die Geschichte des Berglaufs liegt im Dunkeln

So schnell wie es geht auf den Berg, darum geht es beim Berglauf. Die Geschichte des Berglaufes lässt sich allerdings nicht weit zurückverfolgen, weil aus früheren Zeiten kein Wettbewerb dieser Art schriftlich überliefert ist. Belege über die Anfänge des organisierten Berglaufs existieren aus Großbritannien, wo 1868 in Grasmere im Lake District erstmals ein Berglauf veranstaltet wurde. Aber die Wurzeln lagen ungleich früher, den es hängt mit der Mentalität des Menschen zusammen, der Schnellste, Stärkste und Erfolgreichste zu sein. So liegt es auf der Hand, daß aus meist nebensächlichen Gründen Wettläufe zu markanten Punkten, wie es zweifelsohne ein Berggipfel nun einmal ist, stattgefunden haben. Während bei anderen Sportarten ein festgelegtes Maß als Distanz dient, ist dem Berglauf eine natürliche Dimension gegeben. Es gibt auch keine zwei Bergläufe, die identisch sind. Über Steigungswinkel und Gesamtdistanz bestimmt kein Funktionär und keine Verbandsvorschrift, sondern einzig und allein der Berg. Nach dem internationalen Kongress in Sonzogno (Bergamo) wurde 1984 sogar ein Berglauf-Weltcup in die Tat umgesetzt. Der Berglauf ist inzwischen weltweit populär, zuweilen sogar aufgrund der außergewöhnlichen Belastung in menschlichen Grenzbereichen zu einem Medienspektakel geworden. Besonders die letzten beiden Weltmeisterschaften 1998 auf der Tropeninsel Reunion und 1999 in Borneo/Malaysia setzten neue Akzente im Berglauf! Deutschland war im Jahr 2000 Ausrichter der Berglaufweltmeisterschaften in Bergen. Den gerade dort steht die deutsche Berglaufwiege im Chiemgau. Der Skiclub Bergen mit Vorstand Bibi Anfang veranstaltete 1973 auf den Hochfelln den ersten deutschen Berglauf. Noch im gleichen Jahr wagte man in Piding einen kürzeren und wesentlich leichteren Lauf auf die Steineralm (Hochstaufen). Dann wurden es Jahr für Jahr mehr Bewerbe in ganz Deutschland. In den Anfängen waren es zumeist die Skilangläufer und Biathleten, die den Berglauf als ideales Training für ihren Sport wählten und an Wettkämpfen teilnahmen, heutzutage sind es in erster Linie Berglaufspezialisten und Leichtathleten.
Verbandsmäßig sind die Bergläufe im Deutschen Leichtathletik-Verband Referat Breitensport organisiert. Beim Berglauf ist Voraussetzung, daß der Teilnehmer über eine ausgezeichnete Kondition verfügt, sowie die Anstrengung und den Genuß, in der Natur zu laufen, zu schätzen weiß. Der Bergläufer sollte für ein landschaftsorientiertes Laufen eintreten, er sollte dies ausschließlich im Einklang mit der Natur verstanden wissen. Gerade die Läufer sind besonders aufgerufen, die Almwiesen, seltene Pflanzen und rare Tierarten zu schützen. Der Bergläufer ist auch Beschützer und Wächter der alpinen Umwelt.

Raatz / Münzel / Geigl